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Protest gegen das Minarett

Einweihung der neuen Moschee in Berlin.

Neue Moschee in Berlin umstritten

Muslime gelten als die zweitgrößte Religionsgemeinschaft weltweit. In Deutschland leben zwischen 3,2 und 3,5 Millionen von ihnen. Und da der Schutz der Religion und auch der Bau von Gotteshäusern im Grundegesetz der Bundesrepublik fest verankert sind, wächst auch die Zahl der Moscheen stetig.

Auf die 16 Bundesländer in Deutschland verteilen sich zurzeit 1272 eingetragene Moscheen. Und schon seit fast 100 Jahren gibt es diese islamischen Gotteshäuser in Deutschland. So wurde die erste Moschee auf deutschem Boden im Jahre 1915 in Wünsdorf bei Berlin errichtet. Es war ein einfacher Holzbau mit Kuppel und einem 23 Meter hohen Minarett, der schon 1924 wegen Einsturzgefahr wieder gesperrt und schließlich abgerissen wurde.

Weitere kleine muslimische Gemeinden in Deutschland bildeten sich dann in den 1920er Jahren. Mit der Anwerbung von Gastarbeitern in den 60er Jahren und den Nachzug von deren Familienangehörigen stieg die Zahl der Muslime in Deutschland rasant. Heute leben rund 3,5 Millionen Muslime aus 40 verschiedenen Ländern in der Bundesrepublik.

dpa

Gegen den Bau der Moschee in Berlin-Pankow gab es zahlreiche Proteste von Anwohnern.

Neue Moscheen in Duisburg, Berlin, Köln

Und damit diese Muslime auch in Deutschland ihrer Religion und ihrem Glauben nachgehen können, werden immer mehr muslimische Gotteshäuser errichtet. Erst am vergangenen Donnerstag wurde eine neue Moschee in Berlin eröffnet. Immer wieder sorgen die Pläne für den Bau einer Moschee für erhitzte Gemüter und Demonstrationen. So auch in Köln, wo das Bauvorhaben einer Moschee im Stadteil Ehrenfeld lange umstritten war.

Der neue Entwurf zum geplanten Neubau einer Moschee in Köln.

Doch Ende August diesen Jahres genehmigte die Stadt den Bau der Moschee entgültig und gewährleistet damit den 120.000 in Köln lebenden Muslimen, ihre Religion in einer prachtvollen Moschee auszuüben. Bis 2010 soll das Gotteshaus fertig sein und 2000 Gläubigen Platz bieten. In Duisburg-Marxloh sind die Pläne für eine neue Moschee schon umgesetzt. Am 26. Oktober soll die klassisch-osmanische Moschee eröffnet werden und wird das größte Gotteshaus dieser Art in der Bundesrepublik sein.

Mannheim zeigt Offenheit und Toleranz

Von der Anzahl der Gebetsplätze übertrifft die Moschee in Mannheim noch die in Duisburg. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit war das Gotteshaus im Jahre 1995 eröffnet worden, sie fasst 2500 Gläubige. Finanziert wurde der fünf Millionen Euro teure Bau mit Spenden von Mannheimer Muslimen. Auch hier gab es vor dem Bau des Gotteshauses Diskussionen und teilweise Unverständnis von Seiten der Einwohner.

Mit Hilfe von Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit wurden den Mannheimern Vorurteile und Angst vor dem Glauben der Muslime genommen. Auch die Architektur der Moschee, die der islamischen Kultur und Religion entspricht, passt sich an die Häuser in der Umgebung an. In Mannheim liegen heute Kirche, Synagoge und die größte Moschee Deutschlands in direkter Nähe zueinander innerhalb der Stadt, was ein Zeichen für Toleranz und Offenheit ist.

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